Um eine rasche Ausbreitung in Deutschland zu verhindern, rät das RKI zur Eindämmungsstrategie und dem Unterbrechen von Infektionsketten. Betroffen sind alle einreisenden Personen, die innerhalb der letzten 14 Tage aus einem Risikogebiet zurückgekehrt sind. Diese gelten grundsätzlich als ansteckungsverdächtig und werden vom zuständigen lokalen Gesundheitsamt über Symptome aufgeklärt. Eine Weiterverbreitung der Infektionskrankheit kann laut der Arbeitsgruppe Infektionsschutz der AOLG und des RKI nur gelingen, wenn Rückkehrer bei einer wahrscheinlichen oder bestätigten Infektion 14 Tage in häuslicher Quarantäne isoliert werden.
Kontaktpersonennachverfolgung
Die Notwendigkeit der Quarantäne gilt ebenso für Kontaktpersonen von wahrscheinlichen sowie bestätigten Infektionsfällen. Als Kontaktpersonen gelten dabei Personen, die ab dem 2. Tag vor Auftreten der ersten Symptome noch in Kontakt mit dem mutmaßlichen Infektionsfall standen. Bei einer Flugreise kann dies z. B. innerhalb von zwei Sitzreihen davor/dahinter – unabhängig von der Flugdauer – der Fall sein. Das RKI hat Kontaktpersonen in Kategorien klassifiziert und den Umgang mit ihnen detailliert beschrieben.
Die globale Verbreitung des Coronavirus‘ legt nahe, dass es auch in Deutschland zu einem vermehrten Auftreten kommen könnte. Das RKI skizziert dafür eine schrittweise Anpassung der Bekämpfungsstrategie (Containtment, Protection und Mitigation) bis hin zum nationalen Pandemieplan. Die Eindämmung mithilfe der beschriebenen Isolierung schafft Zeit, um weitere Vorkehrungen im Kampf gegen das Virus zu treffen: Für den Ernstfall können so Schutzmaßnahmen für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen getroffen werden, an der Impfstoffentwicklung mit Hochdruck gearbeitet werden und Behandlungskapazitäten in Krankenhäusern aufgebaut werden.