Ein kontaktloses Fiebermessen bei Mitarbeitern und Kunden erscheint uns für Unternehmen dann entbehrlich, wenn frühzeitig Verhaltensregeln zur Früherkennung und Vermeidung einer Infektion mit SARS-CoV-2 im Unternehmen implementiert wurden und Personen mit erhöhtem Risiko im Home Office arbeiten können. Wenn Mitarbeiter eigenverantwortlich und selbständig in der Lage sind, mögliche Krankheitssymptome zu erkennen und der Arztkontakt niederschwellig gestaltet ist, z. B. durch eine telefonische Beratung, kann auf eine kontaktlose Fiebermessung verzichtet werden. Erst recht, wenn sich die Kontaktzeit durch eine kontaktlose Fiebermessung bei Kunden verlängern und die Infektionsgefahr erhöhen würde.
Bei der Beratung der Mitarbeiter durch den Betriebsarzt sollten die Empfehlungen zum Infektionsschutz eingehalten werden. Das heißt, eine Einhaltung des Mindestabstands sowie eine Reglementierung der Beratungszeit auf maximal 15 Minuten. Außerdem sollte die Vorsorge dezentral in der Nähe des Arbeitsplatzes des Mitarbeiters stattfinden, sodass auf dem Weg zur Vorsorge die Ansteckungsgefahr minimiert wird. Mit einem solchen Vorgehen würde nach unserer Einschätzung auch der Forderung des BMAS aus dem „SARS-CoV2-Arbeitsschutzstandard“ ausreichend Rechnung getragen.