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Positionspapier der KBV bringt wichtige Impulse in der Pandemie-Diskussion

Der VDBW begrüßt die Diskussion über eine von der KBV und Wissenschaft geforderte Strategieanpassung im Umgang mit der Covid-19-Pandemie. Der Berufsverband der Arbeitsmediziner hält Präventionskonzepte für besonders schutzbedürftige Personen jedoch für zwingend nötig.

Karlsruhe, 30. Oktober 2020 – Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat am 29.10.2020 zusammen mit den Virologen Prof. Hendrik Streeck und Prof. Jonas Schmidt-Chanasit sowie Unterstützern aus Wissenschaft und Ärzteschaft ein Positionspapier vorgelegt. Darin fordert sie eine Abkehr von der Eindämmung der Covid-19-Pandemie alleine durch Kontaktpersonennachverfolgung, die Einführung eines bundesweit einheitlichen Ampelsystems, die Fokussierung der Ressourcen auf den spezifischen Schutz der Bevölkerungsgruppen, die ein hohes Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben sowie eine Gebots- statt einer Verbotskultur.

Der Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte e. V. (VDBW) begrüßt die offene Diskussion hinsichtlich einer erforderlichen Strategieanpassung zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie und trägt die Darstellung im Gemeinsamen Positionspapier in vielen Punkten mit.

Stärker berücksichtig werden muss nach Auffassung des VDBW jedoch das Setting Arbeitswelt. Der VDBW fordert eine individuelle Gefährdungsbeurteilung unter Beteiligung der Betriebsärzte und unter Berücksichtigung von Präventionsmaßnahmen für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Eine besondere Rolle spielt hierbei die individuelle Beratung besonders schutzbedürftiger Personen und die Ableitung von individuellen Maßnahmen, wie sie in der jüngst durch das BMAS veröffentlichten Arbeitsmedizinischen Empfehlung „Umgang mit aufgrund der SARS-CoV-2-Epidemie besonders schutzbedürftigen Beschäftigten“ beschrieben sind. Dazu gehört auch die Beratung zu möglichen Coronavirus-Teststrategien in den Betrieben.

Prof. René Gottschalk, Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes, hat in seinem Vortrag beim DBK digital am 30.10.2020 hervorgehoben, dass das konsequente Maskentragen eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung der Pandemie spielt und das Einschränken von Grundrechten vermeiden hilft.

 

 

Der VDBW

Der Verband deutscher Betriebs- und Werksärzte e. V. (VDBW) ist der Berufsverband Deutscher Arbeitsmediziner und vertritt bereits seit 1949 die Interessen seiner 3.500 ärztlichen Mitglieder in Deutschland, die aus internationalen Großunternehmen, Verwaltungen, Betriebsarztzentren oder aus der freiberuflichen eigenen Praxis stammen. Zu den Aufgaben des VDBW gehören die Förderung der Qualität arbeitsmedizinischer Betreuung, die Integration des präventiven Fachgebietes Arbeitsmedizin in das medizinische Versorgungssystem und die Unterstützung von Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention in den Betrieben. Der VDBW unterstützt gemeinsam mit anderen maßgeblichen Fachdisziplinen und Institutionen die Gewinnung und Auswertung neuester arbeitsmedizinischer Erkenntnisse sowie deren Weitergabe in die Praxis und wirkt an der Gestaltung arbeitsmedizinischer Programme mit.

Pressekontakt

Dr. med. Anette Wahl-Wachendorf

Dr. med. Anette Wahl-Wachendorf

Vorstand der Stiftung Arbeitsmedizin und Prävention

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anette.wahl-wachendorf(at)vdbw.de